Der Steiner Totholzgarten wächst weiter
Nachdem erst im Sommer 2023 die Einweihung des Steiner Totholzgartens erfolgt ist, wurde schon im Winter 23/24 durch die Stadtgärtnerei eine Erweiterungsfläche hergerichtet. Die Fläche zwischen Schulweg und Gutsgrenze wächst damit um ca. 800m² auf ca. 2.800m² an und beinhaltet interessante Lebensraumtypen.
Die Gestaltung:
Es ist in den Totholzgarten eine neue Baumart eingezogen. Neben Ahorn, Eiche, Linde, Weide und Obstgehölzen steht nun auch die Birke mit einigen Kubikmetern Holz als Nahrungs- und Lebensgrundlage den Insekten zur Verfügung. Da sich die Hölzer in Dichte und Zusammensetzung voneinander unterscheiden, gibt es passend dafür unterschiedliche Insekten und Pilze, die sich um den Holzabbau kümmern. Zugleich dienen die Hölzer als Brut- und Lebensstätten vieler Insekten.
Diese Insekten können sich über ca. 800m² neu angelegte Blühwiese freuen. Es wurde die gleiche gebietsheimische Mischung verwendet, die schon im alten Teil des Totholzgartens zum Einsatz gekommen war. Die Mischung besteht aus 100% Wildblumen mit 42 verschiedenen Arten wie z.B. Schafgarbe, Glockenblume, Kornblume, Rauer Löwenzahn, Lichtnelke, Schlüsselblume, Leimkraut und Wiesen-Bocksbart.
Spendable Bürger haben sechs neue Obstbäume im Rahmen von zwei kleinen Pflanzaktionen gespendet. Damit sind zwei Kirschen, zwei Birnen, eine Zwetschke und ein Apfel neu auf die Fläche gekommen.
Im Rahmen einer Pflegeaktion in einer benachbarten Ausgleichsfläche wurden durch die Stadtgärtnerei vier LKW-LadungenWurzelstöcke entfernt. Diese wurden als zweiter „Lebensbereich Wurzelstöcke“ auf die neu angelegte Fläche verbracht. Im alten Teil befindet sich ebenfalls ein solch wertvoller Lebensbereich.
Das Hauptelement der neuen Fläche befindet sich noch in der Umsetzung. Die nötigen Erdarbeiten für ein ca. 150m² großes Sandarium sind schon erledigt. In der Stadtgärtnerei werden für dessen Fertigstellung im Oktober bereits 500 besondere „Sandkünstler“ angezogen, die mit den widrigen Umständen einer ca. 40cm dicken Sandschicht klarkommen sollen. Das Saatgut stammt von Frau Dr. Doris Jensch, die als wissenschaftliche Beschäftigte an der Regierung von Mittelfranken das Projekt „Mittelfranken Stauden“ betreut.
Hintergrund
Durch das Landratsamt Fürth wurde die Stadt Stein im November 2021 dazu aufgerufen, sich für das Programm „100 blühende Kommunen“ zu bewerben. Ausgerufen wurde es vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV). Als Mindestkriterium war es nötig, dass eine Blühwiese von mindestens 500 m² oder eine andere naturnahe, insektenfreundliche Fläche entsteht. Außerdem muss die Gesamtfläche mindestens 1.000 m² betragen und die Fläche muss zukünftig insektenfreundlich bewirtschaftet werden. So entwickelte die Stadtgärtnerei Stein ein Konzept für einen Totholzgarten.